Im Rauchfangkehrermuseum ist auch der Sommer eingekehrt und wir haben von 1.7.2025 bis 31.8.2025 offiziell geschlossen.
Allerdings können Sie gerne einen Termin für kostenlose Privatführungen mit der Museumsleiterin, Anna-Theres Stern, vereinbaren: (01) 734 35 40.
Bevorstehende Initiativen
40 Jahre Museum
Im Zuge der Langen Nacht der Museen am 4.10.2025 eröffnen wir unsere Ausstellung zum Jubiläum: „40 Jahre Rauchfangkehrermuseum.“
Es war 1985, als auf Eigeninitiative von Rauchfangkehrermeister Günter Stern ein kleines, aber feines Museum für den Beruf und seine über 500jährige Geschichte geschaffen wurde. Durch die Aufnahme in die ARGE der Wiener Bezirks- und Sondermuseen hat es einen höheren Stellenwert bekommen und konnte sich so auch immer mehr professionalisieren.
40 Jahre klingt nach Midlifecrisis - Aber davon ist keine Spur zu merken. Ganz im Gegenteil: Das wollen wir feiern! Wir bieten unseren Besucherinnen und Besuchern einen Überblick über unsere Museumsaktivitäten wie auch über die wichtigsten Meilensteine in der Weiterentwicklung unseres Gewerbes. Wir stellen ihnen prägende Persönlichkeiten aus der Branche vor, lassen Zeitzeugen sprechen und referenzieren auf unsere bekanntesten Sonderausstellungen.
Ein Quizspiel, sowie ein paar andere Überraschungen erwarten unsere Gäste. Wir freuen uns schon, wenn Sie auch vorbeischauen und sich „das Glück“ abholen.
Buchpräsentation am 9.10.2025
Am zweiten Donnerstag im Oktober freuen wir uns über die Buchpräsentation von Christoph Frühwirth. Er wird im Rauchfangkehrermuseum sein neuestes Buch: „Volksweisheiten und Aberglauben im Alpenraum“ vorstellen. In einem Kapitel geht er der Frage nach: Was es tatsächlich bedeutet, Schwein zu haben und welche Rolle der Rauchfangkehrer als Glücksbringer spielt.
Wir werden in einem unserer nächsten Newsletter nochmals mit Details darauf zu sprechen kommen. Die Veranstaltung wird am Nachmittag stattfinden. Die konkrete Uhrzeit folgt noch.
Unser Alltag im Sommer
Heiß, heißer, am heißesten wird es jetzt wieder auf den Dachböden. Trotzdem ist bei uns nach wie vor Hochsaison. Hat man seine Hauptkehrung im Frühjahr versäumt, sollte man sie rasch nachholen. Der nächste Winter kommt bestimmt.
Gerade in den Sommermonaten werden auch viele feuerpolizeiliche Prüfungen durchgeführt. Somit fällt auch viel administrativer Aufwand an. Es wird sozusagen, nie fad .
„Unsere Celebrity“
Originalarbeitskleidung im Museum
Die Modell-Puppe aus unserem Museum zeigt einen klassischen Rauchfangkehrer. Bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts war er männlich.
Die Berufskleidung hat sich über die Jahrhunderte kaum geändert und ist bis heute Teil der Identität.
Am Kopf trägt man eine strahlend weiße Haube, um den Hals ein reinweißes Tuch. Dies soll signalisieren, dass die Rauchfangkehrer „sauber“ zur Arbeit gehen.
Die Arbeitskleidung ist aus Hirschleder gefertigt und ca. 5.5 kg schwer. Die Jacke wird auch „Koller“ genannt. Sie wird mit einer sogenannten „Koppel“ - einem Ledergürtel mit einer Schnalle aus Messing - fixiert. Die Gürtelschnalle weist einen Doppeladler auf.
Maria Theresia erhob die Zunft zu einem systemrelevanten Beruf für den Brandschutz und befreite die Rauchfangkehrer vom Militärdienst. Als äußerliches Zeichen waren sie berechtigt, den Doppeladler am Gürtel zu tragen. Das tun sie bis heute.
Das Besondere an diesem Gewand ist, dass es von Günter Stern zu seiner Gesellenprüfung in den 60er Jahren getragen wurde. Sein Chef (Richard Lasser) borgte ihm sein Arbeitsgewand, da er sich ein eigenes nicht leisten konnte.
Die Hirschlederkluft wurde bereits vor dem 2. Weltkrieg Krieg gefertigt. Da sie aber so schwer und steif war (und nicht gewaschen werden konnte), hat der junge Geselle Günter Stern sie dann bald gegen „etwas Leichteres und Praktischeres“ getauscht. Und danach ins Museum gestellt!
Wir wünschen einen schönen Sommer und viel Glück!
Kontakt: Anna-Theres Stern
Museumsleitung Tel. 01/734 35 40 Mo.-Fr. 8:00-13:00 Email: rauchfang@bezirksmuseum.at oder office@rfkstern.at